Photo: Olivier Donnet
In Belgien wird nicht geflennt und gejammert, en Belgique on tchoule! Von dem belgischen Ausdruck fürs Flennen zumindest scheint sich der Name der Choolers Division herzuschreiben, ums Jammern aber geht es jedoch weder den MCs Kostia Botkine und Philippe Marien noch den schroffen Hip-Hop-Beats von Antoine Boulangé und Jean-Camille Charles. Das in Marseille im Umfeld von Clubs wie La Friche de la Belle de Mai oder l’Embobineuse gegründete, von der Organisation La ‘S’ Grand Atelier geförderte Projekt beschreibt sich selbst als »außer Kontrolle geratene Maschine« und weist darauf hin, dass auf der Bühne keine Selbstzensur zu erwarten sei. Denn Choolers Division jammern nicht wirklich, sondern setzen in der Tradition von Cannibal Ox, Dälek oder den Sleaford Mods auf krachige Konfrontation. Jammern allein hilft schließlich nicht - erst recht nicht in einer Szene, in der Behinderungen noch immer als Punchline dient. Botkine und Marien werden als Menschen mit Down-Syndrom zwangsläufig als anders aufgefasst, sie haben eben auch keinen Bock darauf, so wie alle anderen zu sein. Warum denn auch.
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