
Irmin Schmidt ist vor allem als Mitglied der Band CAN bekannt, hat aber sowohl mit seiner Gruppe wie auch solo eine Reihe von Soundtracks für die Kinoleinwand und das Fernsehen komponiert. »Deadlock« ist einer von ihnen. Der 1970 veröffentlichte, von Regisseur Roland Klick in der Wüste Negev gedrehte Film mit Mario Adorf und dem schottischen Hitchcock-Darsteller Anthony Dawson war schließlich wie gemacht für den ebenso minimalistischen wie wirkungsvollen Einsatz der Musik von CAN. Von der Ankunft des mysteriösen Kid über die zunehmende Eskalation der Gewalt zwischen den Bewohner*innen einer stillgelegten Minenstadt irgendwo im Nirgendwo setzt der psychedelisch aufgeladene Krautrock von Schmidt und seiner Band einen langgezogenen Kontrapunkt unter das Treiben des Spaghetti-Westerns. Bei Pop-Kultur ist »Deadlock« zum ersten Mal seit langer Zeit wieder im Kino zu sehen — und zu hören, versteht sich.
»Irmin Schmidt: Musikgeschichten«Irmin Schmidt hat bei der besten Band der Welt gespielt und seitdem nicht damit aufgehört, Musikgeschichte zu schreiben. Bei Pop-Kultur erzählt er an drei Abenden aus einem langen Leben und zeigt Filme, in denen er selber oder seine Band Can den Ton angegeben haben. Neben einer Vorführung von »Mord in Eberswalde« und »Deadlock« wird Schmidt auch mit Moderatorin Hanna Bächer und dem Regisseur von »Mord in Eberswalde«, Stephan Wagner, über den dazugehörigen Soundtrack sprechen, bekommt von Ulrich Gutmair Musik vorgespielt und tauscht sich mit Max Dax in einem von Anne Waak moderierten Gespräch über die kürzlich erschienene Bandbiografie »All Gates Open: The Story of Can« des britischen Musikjournalistens Rob Young aus, die von Schmidts Textcollage »Can Kiosk« und zu der Dax mit Robert Defcon eine Oral History beigetragen hat. Denn so viel Musikgeschichte Schmidt auch schon geschrieben hat: Es gibt immer noch die eine oder andere Story mehr zu erzählen, ob nun über Can, Stockhausen oder Kriminalfälle in Brandenburg.