Photo: D. Schneider (by DLF), E. Gaugele, H. Vens, J. Trebing, T. Gaier
Die AfD sitzt im Bundestag, die Kulturrechte beackert mit »Metapolitik« den »vorpolitischen Raum«, die »Erklärung 2018« ist im Petitionsausschuss, und die linke Hegemonie in der Popkultur steht auch infrage. Das Spiel mit den wabernden Grenzen von rechter Rhetorik und Raunen war immer da: Xavier Naidoo, Andreas Gabalier, Frei.Wild, Böhse Onkelz, Joachim Witt, Fler. Aber etwas ist anders, Präsenz und Resonanz des Rechtspopulismus sind so stark wie nie im Nachkriegsdeutschland. Strategien, Stile und Lebensgefühl des Pop – Amoralismus, Zeichenspiele, Neuheit und Subversion sind Teil des rechten Repertoires. Zeit für Alarm? Die Identitären, die sich als Popvariante des Rechtsextremismus verkaufen, sind zahlenmäßig nicht größer als ein kleinstädtischer Schützenverein, aber ihr Propaganda-Content geht viral. Wie positionieren, als Popkultur und Popkulturmensch? Überhaupt positionieren, weil das schon eine Reaktion wäre, die die Normalisierung akzeptiert? Widerstand, aber wie und gegen was konkret? Humanistische Standards einfordern wie Campino beim Echo? Neue Wohlfahrtsausschüsse gründen wie in den 90ern? Mit der Antifa zusammengehen? Vom Pop verabschieden, weil seine Strategien gekapert sind?