Photo: Shenell Kennedy
In England werden Rap-Artists bekanntermaßen nach Postleitzahl sortiert und mit E16 hat Funmi Ohio vielleicht nicht das beste Los gezogen. Bermondsey nämlich ist so eine Ecke von London, deren Wikipedia-Eintrag einen umgemodelten sowjetischen Panzer und ein Textilmuseum als interessanteste örtliche Sehenswürdigkeiten auflistet. Aber Flohio, wie sich Ohio heute nennt, musste sowieso von kleinauf kreativ werden. Der Vater Pilot, die Schwester im nigerianischen Internat – es blieben also nur die Musik und die Storys, die sie erzählen konnte. Das tut sie mit der Wucht und Drastik eines Grime-MCs aus dem Osten Londons und dem Flow des Dirty Souths von der anderen Seite des großen Teichs. Das Fundament jedoch bleibt der Stakkato-Groove des Afrobeats, der ihre Kindheit bestimmte. In E16 kommt die Welt zusammen, und Flohio weiß, sie zu beherrschen.
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