»Musikgeschichten: Filmmusiken«

Irmin Schmidt ließ sich erst von György Ligeti und von Karlheinz Stockhausen beibringen, gegen den Strich zu denken und bürstete dann ab 1968 mit seiner Band Can zusammen die Rockgeschichte um. Doch angefangen mit dem deutschen Spaghetti Western »Deadlock« aus dem Jahr 1970, der bei Pop-Kultur zu sehen ist und dessen Soundtrack von Can stammt, bis hin zu Arbeiten für die Bühne, die Leinwand und das Fernsehen in jüngerer Zeit hat Schmidt immer auch für klassische Erzählformate die Musik geschrieben. Zuletzt hat er unter anderem den Soundtrack für den als beklemmende Sozialstudie der DDR in den späten sechziger Jahren angelegten Krimi »Mord in Eberswalde« komponiert. Mit dessen Regisseur Stephan Wagner wird sich Schmidt an diesem Abend vor der Filmvorführung über seine zahlreichen Filmmusiken unterhalten, moderiert wird das ausführliche Gespräch über das Zusammenspiel von Bild und Ton von der Radiojournalistin Hanna Bächer.

»Irmin Schmidt: Musikgeschichten«

Irmin Schmidt hat bei der besten Band der Welt gespielt und seitdem nicht damit aufgehört, Musikgeschichte zu schreiben. Bei Pop-Kultur erzählt er an drei Abenden aus einem langen Leben und zeigt Filme, in denen er selber oder seine Band Can den Ton angegeben haben. Neben einer Vorführung von »Mord in Eberswalde« und »Deadlock« wird Schmidt auch mit Moderatorin Hanna Bächer und dem Regisseur von »Mord in Eberswalde«, Stephan Wagner, über den dazugehörigen Soundtrack sprechen, bekommt von Ulrich Gutmair Musik vorgespielt und tauscht sich mit Max Dax in einem von Anne Waak moderierten Gespräch über die kürzlich erschienene Bandbiografie »All Gates Open: The Story of Can« des britischen Musikjournalistens Rob Young aus, die von Schmidts Textcollage »Can Kiosk« und zu der Dax mit Robert Defcon eine Oral History beigetragen hat. Denn so viel Musikgeschichte Schmidt auch schon geschrieben hat: Es gibt immer noch die eine oder andere Story mehr zu erzählen, ob nun über Can, Stockhausen oder Kriminalfälle in Brandenburg.