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Als Kedr Livanskiy macht die russische Künstlerin Yana Kedrina Musik, die hinter jedem Snare-Schlag mit einer Überraschung aufwartet. Hier erhebt sich ihre verhallte Stimme zu elegischem Gesang, dort dreht das Hardware-Trio aus Roland SH-101, Roland Juno 106 und Korg Minilogue frei, mit dem sie ihr Album »Ariadna« eingespielt hat. Kedrina bezieht ihre Inspiration gleichermaßen aus der kosmisch-verqualmten Krautrock-Tradition wie der Braindanceria der frühen neunziger Jahre und dem reichhaltigen Fundus (post-)sowjetischer Synthesizer-Musik, stellt die Füße ihres Geräteparks aber fest auf den Boden der Gegenwart. Für die Russin bedeutet der Schritt von der funktionalen Umgebung digitaler Interfaces hin zum Analogen keinen zurück, sondern zwei vorwärts. So klingt dann auch das Ergebnis, irgendwo zwischen hymnischem Pop und entrückter Electronica: immer überraschend und voller Wendungen.
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