»No Wave and Beyond: No Wave« (en)

15.08.2018 / 22.20 – 23.00 / /
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Lydia Lunch und Weasel Walter diskutieren am Mittwoch im Kino über No Wave.

Photo: Jasmine Hirst

Christopher Todd »Weasel« Walter war vier Jahre alt, als Lydia Lunch die Gruppe Teenage Jesus And The Jerks gründete, dafür aber kann er nichts und hat in der Zwischenzeit gut nachgeholt. Denn nicht nur schwang er sich zu einem Bewahrer der Genre-Tradition auf, er lehrte auch unter anderem an diversen Universitäten überall auf der Welt zu einem Phänomen, das Lunch wie keine andere zur Weltanschauung und Praxis zugleich erklärt hat. Gemeinsam sprechen die beiden über No Wave, er als Chronist und Interpret, sie als Pionierin und vielseitige Künstlerin, die selbst noch die Grenzen des Ikonoklasmus ausgereizt hat. Was Ende der siebziger Jahre in New York als Gegenreaktion auf Punk begann, eroberte schnell die Stadien. Sonic Youth und Swans beispielsweise erlangten Weltruhm. Doch wie No Wave sind diese Bands, was eigentlich war und vor allem ist No Wave? Vor allem aber: Wie geht es von hier aus weiter? Das diskutieren Lydia Lunch und Weasel Walter anschaulich bei ihrem Talk »No Wave«.

»No Wave and Beyond«

Lydia Lunch war schon immer dafür, im Zweifelsfall lieber dagegen zu sein. No Wave nannte sich dementsprechend das, was sie und ihre Zeitgenoss*innen Ende der siebziger Jahre in New York veranstalteten. Weil Punk in seinem Bruch mit Rock’n’Roll nicht zu weit ging, trieben Lunch und andere das Genre so weit auf die Spitze, bis es auf dem Kopf stand. Jazz im Anzug (James White and the Contortions), ausladende Gitarrenensembles (Rhys Chatham, Glenn Branca), scheppernder Anti-Rock (DNA) und situationistische Performance-Kunst (Lunchs Band Teenage Jesus and the Jerks) — No Wave stellte noch radikaler als je zuvor die Konventionen der Rock-Tradition auf den Kopf und klang gerade deshalb unverschämt gut, weil es nie um Wohlklang ging. Doch auch No Wave wurde zu einem Genre, produzierte mit Sonic Youth oder Swans seine Superstars. Wohin ging es also, und wohin geht es mit No Wave? Mit Auftragsarbeiten von und einer Diskussion sowie einem Workshop im Nachwuchsprogramm mit Lydia Lunch und Weasel Walter geht Pop-Kultur diesen Fragen auf den Grund.