
Mohamed Manal kommt aus Malé, der Hauptstadt der Malediven, Pablo Lauf aus Berlin in Deutschland und ihre gemeinsame Geschichte beginnt woanders: 2015 lernten sich die beiden Künstler im Rahmen eines interkulturellen, musikalischen Projektes, initiiert durch die Gebrüder Teichmann und unterstützt vom Goethe Institut, im pakistanischen Karachi kennen. In dieser Zeit entstand ein Album unter dem Titel »Karachi Files«, das 2016 im HAU-Hebbel am Ufer in Berlin erstmals aufgeführt wurde. In dieser Zeit knüpften die beiden Künstler eine tiefe musikalische Verbindung und machen seither unter dem Namen Orell Latif gemeinsame Sache. Was passiert, wenn sich der Beatmaker (Genreselbstzuschreibung: »Bass_Heavy%Open-Format_in.Auto«) und der Musiker und Fotograf von der renommierten Ostkreuzschule für Fotografie zusammenschließen, war bisher selten zu erleben und hat tatsächlich Seltenheitswert.
»Border Movement«Popkultur lebt vom kulturellen Austausch, weshalb sich Pop-Kultur auch eben jenem verschrieben hat. Hin und wieder muss aber nachgeholfen werden, und Border Movement hilft nach wie kaum ein anderes Projekt. Die in Berlin ansässige Plattform, gefördert seit 2012 durch das Goethe-Institut, sieht sich selbst als »Kulturkatalysator« und legt als solche wert auf Wechselwirkungen — genau gesagt jener zwischen Deutschland und dem südasiatischem Raum. An zwei Tagen stellt Border Movement, u.a. vertreten von der Aktivistin und Journalistin Sarah Chawla (Neu-Delhi/Indien) und dem Musiker Mohammed Manal (Malé/Malediven), mit Konzerten, DJ-Sets und Talks die Bandbreite seines Schaffens im Club 23 vor. Nachdem von Berlin aus bereits Anika, Andreas Spechtl, Dan Bodan und zuletzt She’s Drunk am Austauschprogramm teilgenommen hatten, kommt nun unter anderem die pakistanische Natasha Humera Ejaz alias Stupid Happiness Theory aus Islamabad in die deutsche Hauptstadt. Es darf, soll und muss schließlich gewechselwirkt werden!